Wir haben uns gefragt, ob die Überwachung durch Videokameras oder sonstige Maßnahmen ein Thema bei den Reisemobilstellplätzen ist. Immerhin werden laut unseren Daten nur ca. 6 % der Stellplätze bewacht. Eine Umfrage von uns hat ergeben, dass die Notwendigkeit die Überwachung auszubauen nicht gegeben ist. Demnach gut für alle Beteiligten, oder?
Vandalismus: kein Grund zur Sorge
Bei unserer Umfrage, die an 3.515 Stellplatz-Betreiber ging, wurde explizit nach Erfahrungen mit Vandalismus und möglichen Konsequenzen gefragt. Wir wollten zudem wissen, ob die Plätze bewacht werden und ob ein konkreter Vorfall ausschlaggebend dafür war. Das Ergebnis der Umfrage hat uns positiv überrascht. Mit 78,26 % haben fast vier Fünftel noch keine negativen Erfahrungen hinsichtlich Vandalismus gemacht. Davon haben 8 % eine Videokamera installiert oder andere Überwachungsmaßnahmen gesetzt. Auch die knapp 22 Prozent die bereits Vandalismus im weitesten Sinne erlebt haben, schildern keine Horrorszenarien. Nur 10 % dieser Gruppe sehen eine Videoüberwachung als erforderlich an. Insgesamt ergab die Umfrage ein tendenziell zurückhaltendes Bild in Bezug auf die Notwendigkeit den Stellplatz überwachen zu müssen.
Die Top-Vorfälle, die gar nicht top sind
Wenn uns im Laufe unserer Recherche dann doch einmal ein Vorfall geschildert wurde, dann war dieser meist ein Einbruch bzw. Diebstahl. Mit 6,5 % aller Reisemobilstellplätze, wurde dieser Tatbestand am häufigsten genannt. Knapp 4 % hatten Probleme mit tatsächlichen, meist nächtlichen Vandalismus. Zerstörte Zäune und Kameras, umgetretene Ver-und Entsorgungsstationen und andere Beschädigungen wurden geschildert. Schließlich wurde noch das Müll-Problem genannt, das sicher für mehrere Stellplätze ein Problem darstellt. Nur 2,2 % müssten demnach regelmäßig den Stellplatz vom Müll befreien. Hier werden wir in einer zukünftigen Umfrage nochmals nachhaken. Bei diesem Punkt endet nicht nur die „Top 3“ der Vorfälle, sondern die ganze Liste. Mehr wurde uns nicht genannt.
Überwachung – Wer profitiert, wer verliert?
Da die Anzahl der Wohnmobilstellplätze mit Überwachung überschaubar ist, kann der Schluss gezogen werden, dass die wenigen Vorfälle nicht auf die Bewachung zurückzuführen sind. Eine Aussage, dass mehr Überwachungsmaßnahmen zu weniger Vandalismus führen, kann nicht getroffen werden. Warum also eine Kamera aufstellen oder einen Wachdienst engagieren? Bei der geringen Anzahl an Problemen, ist die Investition von über 1.000 Euro für ein gutes Überwachungssystem zu hinterfragen. Klar ist, dass das Sicherheitsgefühl vor allem bei Reisemobilisten durch eine Überwachung erhöht werden kann. Für jene Camper, die ohne gefilmt zu werden auf einem Stellplatz übernachten wollen, kann bei der Eigenschaft „Bewachung“ auch explizit „nein“ ausgewählt werden. Hier erscheinen als Ergebnis nur jene 763 Wohnmobilstellplätze, die diese Angabe tatsächlich ausgewählt haben.
Abschließend kann man sagen, dass Vandalismus kein ausuferndes Problem für Stellplatz-Betreiber darstellt und es keine Tendenz zu mehr überwachten Standorten gibt.
Wir bedanken uns bei unter anderem diesen Stellplätzen für die Teilnahme an der Umfrage: Weingut Felix Schädler, Stellplatz am Reiterhof Müller, Stellplatz Weingut Carl Disson, Privat-Weingut Schmitt, Stadtverwaltung Eberbach, Stellplatz WSG Arnis, Jagstcamp Widdern, Stellplatz Panoramablick, Stadt Straelen, Weingut & Privatkellerei Johannes Deppisch, Campingplatz-Blauer-See, Wohnmobilstellplatz Hessisches Kegelspiel, Stellplatz am Wein- und Sektgut Rebenhof, Fischer-Huber-Parkplatz Laufen, Stellplatz an der Tauberbrücke, info@spacamping.de, office@liechtenstein-schloss-wilfersdorf.at, info@camping-bankenhof.de, Caravanhafen Lenz, Stellplatz Vilshofen , Camping Park Weiherhof, Stellplatz Erzherzog-Karl-Ring, Wohnmobil-Oase Rügen, Stellplatz am Golfclub Lauterhofen e. V., Campingplatz Ortnerhof, Tourist-Information Viechtach, Wohnmobilpark Wertingen, Wohnmobilstellplatz auf dem Festplatz Donauwörth, Reisemobilstellplatz Hungen-Inheiden, Stellplatz Elmenhorst, Stellplatz Campingplatz Graskamp, buero@dammertz-partner.de, Landhaus "Zum Rothaarsteig", Stadt Bad Brückenau, Steinau an der Straße und Staatsbad Bad Schwalbach