Der Traum vom eigenen Wohnmobil ist für einige schon lange Realität, für andere jedoch schwer zu erreichen. Denn selbst alte, gebrauchte Fahrzeuge haben oft noch einen stattlichen Preis. Kein Wunder also, dass immer mehr einen einfachen Kastenwagen zum Wohnmobil selber ausbauen. Hierfür sind aber vorallem handwerkliches Geschick, eine Halle oder ein geräumiger Ort für die Arbeiten und Geduld gefragt. Online lassen sich viele Anleitungen, Tipps und Tricks zum Selbstausbau finden. Es hilft sicherlich vor Beginn des Ausbaus viel Zeit in die Planung zu investieren und im besten Falle jemanden zu haben, der Erfahrung im Ausbau hat und einem ein wenig unterstützen kann. Inziwschen gibt es auch viele kleine Werkstätten und Einzelpersonen, die auf Auftrag ausbauen. Aber das Gefühl, im selbstausgebauten Camper von Stellplatz zu Stellplatz zu fahren ist unbeschreiblich und man weiß genau, wo was wie funktioniert. Gerade auf langen Touren kann das ein großer Vorteil sein.
Urlaub in Zeiten der Pandemie
Seit der Corona-Pandemie ist das Interesse am Campen enorm gestiegen. So gab es bei den Neuzulassungen von Campingfahrzeugen dieses Jahr eine explosionsartige Zunahme. Im August wurden in Österreich laut Statisik Austria knapp 84 Prozent mehr Wohnmobile und 34 Prozent mehr Wohnanhänger neu zugelassen als zur gleichen Zeit 2019. In Deutschland wurden fast 70.000 Wohnmobile bis Ende Oktober 2020 zugelassen. Auch bei den gebrauchten Campingfahrzeugen ist dieser Trend feststellbar. Die Gründe liegen auf der Hand: Soziale Distanz und viel Aufenthalt im Freien lassen sich mit einem Campingurlaub optimal verbinden. Außerdem kann man sich die Auszeit damit auf sehr individuelle Art und Weise gestalten. Viele Menschen haben Camping aber schon vor der Corona-Pandemie für sich entdeckt. Die Unabhängigkeit und die Nähe zur Natur übt für Campingfreunde grundsätzlich eine große Faszination aus.
Camper selbst bauen
Für den Selbstausbau ist das Basisfahrzeug von grundlegender Bedeutung. Denn davon ist abhängig, wie die Raumaufteilung sein kann und ob noch Platz für eine Kochzeile oder sogar eine kleine Nasszelle ist. Der Innenraum sollte besonders gut durchdacht werden und jede Ecke sollte schlau genutzt werden, um diesen als Stauraum nutzen zu können. Viele Schränke, Schubladen und Halterungen sind hier von Nöten. Alle dafür benötigten Materialien können aus Bau- und Heimwerkermärkten bezogen werden. Wichtig ist, dass vorab eine Materialliste erstellt wird. Zudem sollte gut überlegt werden, welche Anforderungen das Mobil auch im Alltag als klassisches Fahrzeug erfüllen sollte. Eventuell ist es dann wichtig einie Bauten so zu planen, dass diese auch einfach wieder zu entfernen sind.
Regeln, um die Zulassung nicht zu verlieren
Um im Fahrzeug nach Standhöhe gewinnen zu können, kann das sogar das Dach umgebaut werden. Hier ist es notwendig, das Dach in einem ersten Schritt zu entfernen und danach mit einer zeltartigen Struktur neu zu verkleiden. Diese Veränderung könne jedoch nicht wieder rückgängig gemacht werden, weshalb unterstützung vom Fachmann hier von besonderer Bedeutung ist. Außerdem muss beachtet werden, dass für dauerhafte Umbauten eventuell eine Abnahme vom TÜV benötigt wird. Dies ist in folgenden Situationen der Fall:
- Die Struktur des Fahrzeugs wurde verändert, etwa durch einen Dachumbau
- Sicherheitsrelevante Bauteile haben sich durch den Umbau verändert
- Das Gewicht des Fahrzeugs ist deutlich höher als vorher
- Die Bezeichnung des Fahrzeugs stimmt nicht mehr mit den Papieren überein (bei einem dauerhaften Umbau als Camper)
Im Zweifelsfalle ist es empfehlenswert, das Fahrzeug nach dem Umbau beim TÜV vorzustellen. Wenn gravierende Veränderungen vorgenommen werden sollen, ist eine frühzeitige Abstimmung mit dem TÜV wichtig, damit die Zulassung für das Fahrzeug nicht verloren geht.